Wir hatten uns ein sonniges Wochenende im April für den Besuch der Hafenmetropole Hamburg ausgesucht. Mit dem ICE ging’s nach Hamburg. Die Strassenbahnlinie fiel wegen Instandsetzungsarbeiten aus und die richtige Bushaltestelle haben wir leider nicht gefunden; so mussten wir die 1,5 km zum Hotel MERCURE HH City in der Amsinkstrasse zu Fuß bewältigen. Mit dem Taxi sollte es zur Hafenrundfahrt zu den Elbarkaden gehen. Dort legte die Barkasse MARITIME CIRCLE LINE zur Hafenrundfahrt ab. Seltsamerweise kannten die Taxifahrer die Anlegestation nicht. Nachdem wir alle vier Himmelsrichtungen abgesucht hatten, lostet uns die Zentrale der MARITIME CIRCLE LINE telefonisch zur Anlegestation. Von dort aus fuhr die Barkasse zu den Landungsbrücken und legte einen 15 minütigen Stopp ein. Zeit genug sich ein Fisch- oder Krabbenbrötchen zu kaufen und ein Flens zu trinken. Die Barkasse setzt die Hafenrundfahrt fort . An Deck schnupperten wir die kalte Brise und machten schöne Erinnerungsfotos. Motive gab´s in Hülle und Fülle: Die Schwimmdocks von Blohm + Voss, eine Abramowitsch Yacht, der Container Terminal - "Toller Ort" , die neue Hafencity, das Kreuzfahrtterminal, die Elbphilharmonie, der Zollkanal, die Speicherstadt.
In der Speicherstadt gingen wir dann von Bord und wanderten in das Gewürzmuseum, wo wir uns bei Kaffee mit Kardamom für den Besuch im nahe gelegenen Miniaturwunderland stärkten.
Aktuell sind 13.000 m Gleise im Miniatur Wunderland verlegt. Bisher wurden 8 Abschnitte fertiggestellt: Österreich, Mitteldeutschland, Hamburg, Amerika, Skandinavien, die Schweiz und Knuffingen Airport. Im Airport starteten auch dicke Jumbo Jets Die fertige Elbphilharmonie gibt’s nur hier zu sehen. Faszinierend auch die wechselnde Tag und Nacht Lichtwechsel. Zum Abendessen gingen wir in die Krameramtstuben, Krayenkamp 10 und freundeten uns mit der norddeutsche Küche - Labskaus und Finkenwerder Scholle an.
Der Verdauungsspaziergang führt dann durch den Neuen Wall mit den Shops der Luxusmarken und die Elbarkaden bis zum Rathaus und dem Jungfernstieg. Die Suche nach einer Bar für Senioren verlief leider ergebnislos, sodass wir den Absacker an der Hotelbar nahmen.
Am Samstag machten wir die große Standrundfahrt mit dem rote Doppeldecker Linie. Vom Bahnhof ging es zu den großartigen Villen in Harvestehude an der Außenalster, dem Rathaus, vorbei am Michel, zur Reeperbahn, den Landungsbrücken und der Speicherstadt. Vom Hauptbahnhof aus ging es dann zum Shoppen in die Mönckebergstrasse und die Albarkaden. Nach einer kleinen Mahlzeit an der Currywurstbude zwischen Plan und Alsterarkaden spazierten wir zum Michel. Hier erlebten wir eine Kirchenführung und bestaunten das geräumige und maritime Kirchenschiff. nach kurzem Abstecher in die Krypta brachte uns ein Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform. Bei weiß blauem Himmel konnten wir schöne Fotos vom Hafen schiessen und auch schon mal einen Blick auf das Portugiesenviertel werfen.
Unterhalb des Michaels im Bako Eisstübchen am Venusberg spendierte sich Stephen einen Mega Eisbecher. Ingrid wollte er mit einer Kugel Eis abspeisen; aber da hatte er ihren Hunger auf Eis unterschätzt.
Zum Abendessen hatten wir im Portugiesenviertel im Taparia o Pescador einen Tisch für 12 Personen reserviert. mit einem Blick bemerkten wir schon beim Betreten, das die Taparia rappelvoll war. Aber unseren Tisch bekamen wir dann schon; nur nicht hier - sondern einen Steinwurf weiter im Schwester Restaurant. Ausstattung und Essen vermittelten das südländische Flair. Das Essen war lecker und nicht teuer.
Unser Führer stellte uns in einer exklusiven Kieztour durch St. Pauli, die Herbertstrasse und die Reeperbahn - die wohl sündigste Meile der Welt - vor. Beim obligatorischen Besuch im Sexshop bestaunten wir zwar allerlei aus Lack und Leder, kauften aber nichts ein. Der Führer hatte uns ja auch aufgeklärt woran man gebrauchten Gummipuppen erkennen kann. In der Herbertstrasse schlenderten die Männer gelassen an den Schaufensterauslagen vorbei und waren dabei schneller als die Frauen, die einen Bogen um die Strasse machen mussten. Noch dichter war das Gedränge in der großen Freiheit - am Dollhouse und der Olivia Jones Bar drängten sich viele Junggesellenabschiede.
Drei Junggesellinnenabschiede trafen sich auch bei der Travestieshow im Pulverfass. Darunter eine Braut mit einem “Braten in der Röhre” wie Die/der Conférencier mit wenigen Fragen herausarbeitete. Die Bräute durften dann beim Männerstrip einen letzten Vergleich anstellen, die richtige Wahl getroffen zu haben. Ansonsten wurde das Dauerrätsel Mann oder Frau ? immer ein/zweideutig gelöst.
Am Sonntag teilte sich unsere Gruppe notgedrungen. Detlef wollte im St. Georgs Krankenhaus diagnostizieren lassen, was er sich denn am Vortag eingefangen hatte. Die anderen besuchten programmgemäß die Rickmer Rickmers - das dreimastige stählerne Frachtsegelschiff bei den St. Pauli Landungsbrücken.
Die Gruppe konnte aufatmen, stellt sich doch Detlef´s Erkrankung als Virusinfektion heraus und man konnte gemeinsam im ICE 771 die Heimfahrt antreten.
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